wolkenloser sonnentag
untermalt von kreissägen und kinderlachen
gehst schwanger mit meinen erinnerungen
an kirschkuchen und kaffeeduft
barfußlaufen auf der wiese unter dem birnbaum
nachbars pool, uns kindern verwehrt
wasser kristallklar und blassblau wie opas augen
bambusschaukeln in sie beschützenden trauerweiden
das kornfeld hinter dem zaun, so endlos weit und gelb
die feuchte kühle der fliesen in der waschküche
umarmt vom duft der thujahecke
saßen wir glücklich auf den steinernen stufen
die glocke des eismanns, täglich gegen drei
betörender holzgeruch im schattigen schuppen
das grau der schweren metalltür des wintergartens
das treppenhaus, unser liebster ort
angeblich viel zu kalt, wurde stets getadelt
die steile kellertreppe mit dem glatten geländer
all die geburtstagstorten zum kühlen auf dem sideboard
wie bilder aus einem traum und doch passiert
laue sommerabende auf der straße vor dem haus
eine siedlung voller kinder, voller leben
baumgesäumte malerische straße zum viadukt
der kleine schrottplatz, ein abenteuer für sich
die ganze welt ein spielplatz, in jede richtung unbegrenzt
seh uns auf der niedrigen weißen mauer
der garageneinfahrt im mittagslicht sitzen
die ruhige straße davor ein meer an kreidebildern
die bunten glasornamente der eingangstür
perfekt beschnittene rosen entlang des wegs dorthin
sommertage meiner kindheit
brote mit zucker und lauwarmer milchreis
was würd ich geben, noch einmal zurückzukehren
in den garten hinter dem haus
an diesen ort meiner schwelenden sehnsuch